Warum sucht gerade IHR einen Welpen??
Ihr gehört zu der – glücklicherweise kleinen – Gruppe, die gerade einen Welpen suchen, weil zum Beispiel:
- Im Kino der neue Lassie Film läuft – und ihr schon als Kind so einen tollen Hund haben wolltet.
- Eure Kinder genau jetzt einen Hund haben möchten – und versprechen, sich auch immer um ihn zu kümmern.
- Ihr wegen Corona sowieso Zuhause seid und somit genug Zeit habt, euch einen Hund anzuschaffen.
Habt ihr euch das wirklich gut überlegt?
Ein Collie z.B. hat eine Lebenserwartung von 12-16 Jahren. Das ist eine relativ lange Zeit.
Aus dem ach so süßen Welpen wird ein pubertierender Junghund, der seine Grenzen absteckt und erzogen werden will – sonst erzieht er euch. Er ist natürlich stubenrein, doch eines Nachts fängt er an zu jaulen und will raus. Aber doch nicht gerade jetzt! Es regnet, und außerdem müsst ihr morgen sehr früh aufstehen. Das wird er schon schaffen. Hat er aber nicht. Durchfall – und genau auf den neuen Teppich…
Aus euren Kindern werden Teenager. Und die haben plötzlich ganz andere Sachen im Kopf als den Hund – sollen die Eltern sich doch um ihn kümmern.
Und dann wolltet ihr doch schon immer mal ganz weit weg in den Urlaub – aber wohin mit dem Hund?
Ach ja – Corona. Seit Anfang 2020 gibt es einen regelrechten Run auf Welpen – durch alle Rassen. Mittlerweile – im Spätsommer 2020 – werden in den Tierheimen vermehrt Hunde abgegeben. Irgendjemand wird sich schon für sie finden – für euch ist es halt nichts.
Bitte, tut uns und den Welpen den Gefallen und schaut euch woanders um – oder lasst es am besten ganz sein!!
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Alle, die sich die Anschaffung eines Welpen genau überlegt haben, sind natürlich herzlich willkommen!!
Warum sind wir bei den neuen Besitzern so wählerisch?
Manche Leute meinen: Ich habe den Hund gekauft, also kann ich mit ihm machen, was ich will. Wirklich?
Du hast Freunde und Bekannte, Hobbys etc. Dein Hund hat dich. Das genügt ihm. Du bist sein Ein und Alles. Er liebt dich – auch wenn du ihn schlecht behandelst. Er verzeiht dir und ist nie nachtragend – du auch?
Wir als Züchter sind mit verantwortlich für das Wohlergehen unserer Welpen. Deshalb werden wir immer versuchen, das bestmögliche Umfeld für unsere Kleinen zu finden.
Welpen werden geboren – nicht produziert!!
Die Hündin ist ein Lebewesen, keine Maschine. Die Geburt jedes einzelnen Welpen ist immer wieder ein ganz besonderes Ereignis.
Doch bevor überhaupt mit der Zucht in einem seriösen Verein begonnen werden darf, sind verschiedene Dinge erforderlich.
Für den Züchter bedeutet dies z.B. Abnahme der Zuchtstätte, Fortbildungen/Sachkundenachweise etc, für die Zuchthunde sehr gute bis vorzügliche Ergebnisse auf den jeweiligen Club-Ausstellungen, eine Wesensbeurteilung, Gen-Test, Hüftuntersuchung etc.
Hat man selbst keinen passenden Rüden für die Hündin zur Verfügung, beginnt die Suche nach einem geeigneten Deckrüden. Dieser lebt meist nicht irgendwo in der Nachbarschaft, sondern weiter weg.
Decken kostet Geld. Und auch die späteren Gesundheits-Untersuchungen der Welpen sowie impfen, chippen, mehrfach entwurmen und letztendlich die Wurfabnahme sowie Papiere sind nicht kostenlos.
Von der Deckzeitbestimmung über den Deckakt, die Ultraschalluntersuchung nach 4 Wochen bis zur Geburt kann einiges schiefgehen.
Dann die Geburt. Geht alles gut? Oder gibt es Komplikationen? Etwa Totgeburten? Oder behinderte Welpen? Diese werden dann wohl beim Züchter bleiben (im Gegensatz zum Vermehrer – hier werden sie getötet). Manchmal sterben Welpen auch erst nach einigen Tagen. Es tut weh, wenn man alles versucht hat und das kleine Wesen trotzdem nicht retten kann. Das Schlimmste was passieren kann ist aber, wenn die Hündin bei oder nach der Geburt stirbt. Unsere Dakota verstarb wenige Stunden nach ihrer Kaiserschnitt-OP. Sie nahm 3 Welpen mit über die Regenbogenbrücke. Die 4 überlebenden Welpen zogen wir mit der Flasche groß. Das bedeutete z.B. anfangs alle 2 Stunden füttern (was bisweilen schon 1 Stunde dauerte). Tag und Nacht.
Welpen werden geboren – nicht produziert…
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